Digitale Barrierefreiheit: Physisch und virtuell

Laut dem Statistischen Bundesamt leben in Deutschland mehr als 7,8 Millionen Menschen mit einer körperlichen, geistigen oder Sinnesbehinderung. Oft werden sie gleich auf zwei Ebenen durch Ihre Einschränkungen benachteiligt:

1. In ihrer physischen Umwelt, d.h. der “echten Welt”, wird der Alltag für Betroffene durch mangelnde Barrierefreiheit in Gebäuden zu einer Herausforderung. Oftmals können sie nicht selbständig Ziele in Gebäuden erreichen.

2. Auf Webseiten oder in mobilen Apps, d.h. der “virtuellen Welt”, tauchen ebenso häufig unüberwindbare Hindernisse auf: Wenn Accessibility-Funktionen fehlen, kann der Nutzer ohne Hilfe nicht auf Inhalte zugreifen.

 

Die Lösung lautet digitale Barrierefreiheit

Das Ziel der durchgängigen Barrierefreiheit umfasst demnach sowohl die Zugänglichkeit der realen Umwelt als auch digitale Angebote. So muss z.B. die Benutzer-Schnittstelle von Apps derart konzipiert werden, dass sie von Menschen mit und ohne Behinderung gleichberechtigt und ohne fremde Hilfe genutzt werden kann.

Öffentliche Stellen des Bundes machen es vor. Sie erfordern Barrierefreiheit zunehmend in beiden Bereichen: Einerseits müssen öffentliche Gebäude laut der DIN-Norm 18040 „Barrierefreies Bauen“ für jeden zugänglich sein. Bis 2022 muss der öffentliche Personennahverkehr (z.B. Bahnhöfe) “vollständig barrierefrei” ausgestattet sein. Andererseits sieht das Behindertengleichstellungsgesetz (BGG) bis Juni 2021 die Gestaltung von barrierefreien Websites vor. Sie müssen benutzerfreundlich aufgebaut sowie einfach und intuitiv bedienbar sein.

 

Der Königsweg: Beides miteinander verbinden

Neben Richtlinien und gesetzlichen Rahmenbedingungen können auch einzelne Unternehmen mit ihren Lösungen zur digitalen Barrierefreiheit beitragen. contagt beschäftigt sich intensiv mit der behindertengerechten Konzeption von Wegeleitsystemen, um die physischen und virtuellen Anforderungen ganzheitlich zu lösen. Durch die Integration von Routenberechnungen mit Treppenvermeidung, Audioausgabe von Orientierungshinweisen und Anwendung von einfacher Sprache sind fehlende Fahrstühle oder Treppen kein Problem mehr.

Das Smartphone wird so zu einem smarten Helfer für alle Nutzer – egal ob mit oder ohne Behinderung. Und auch die Gebäudebetreiber profitieren. Sie können Herausforderungen der Barrierefreiheit höchst effizient auf digitale Weise lösen!

Johannes Britsch