Bei der Entwicklung der contagt-Lösung ist es immer besonders wichtig, dass Menschen mit Behinderungen immer wieder Rückmeldung zur Nutzerfreundlichkeit geben. Nur so werden Probleme erkannt, die sehenden Menschen trotz aller Sensibilisierung für die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen nicht immer auffallen.
Konkret: Was Sehbehinderte herausfinden können
Bei der Halbzeit-Demo unseres Forschungsprojekts „OpenData2Guide ScaleUp“ hat sich einmal mehr gezeigt, dass die Rückmeldung und Kommentare von blinden und sehbehinderten Nutzern extrem hilfreich sind. Folgende Punkte können z.B. sehende App-Entwickler nur begrenzt erkennen:
- Welche Informationen für Blinde situationsabhängig entscheidend sind
- Welche Aktion (Wischen, Tippen etc.) in welcher Situation am geeignetsten ist
- Wann Handlungsaufforderungen/Erklärtexte benötigt werden und wann nicht
- Überschriften definieren, da Blinde diese nutzen, um durch die App zu navigieren
Unsere Empfehlung: Kontakt aufnehmen!
Wo kann man als App-Entwickler starten? Wir legen jedem Developer ans Herz, mit Behindertenvereinen ins Gespräch zu kommen und Apps frühzeitig testen zu lassen. So gibt es beispielsweise in größeren Städten Blindenvereine, die gerne weiterhelfen. Auch Blindenschulen können junge, interessierte Tester vermitteln. Seniorenvereine und Behindertenbeauftragte der Städte sind weitere Möglichkeiten, Feedback-Geber für weitere Barrierefrei-Funktionen zu finden. Unserer Erfahrung nach ist der Austausch stets fruchtbar und – einmal etabliert – entstehen häufig langfristige Beziehungen.
