Wanderwege und Waldpfade sind für Menschen mit Behinderungen besonders schwierig zu erkunden. Das ist schade, zumal das Naturerlebnis doch allen offenstehen sollte. Was kann man tun? Dieser Artikel gibt einen Überblick über die größten Herausforderungen vor Ort.
Aufwändige Planung und Anreise
Für Menschen mit Behinderung sind Ausflüge typischerweise mit mehr Vorbereitung verbunden. Welche Probleme bringt dies mit sich?
1. Vorlaufzeiten: Zwar werden in Einzelfällen barrierefreie Touren angeboten. Diese erfordern jedoch zusätzliche Abstimmung und können daher nur im Voraus geplant und gebucht werden. Ein spontaner Ausflug ins Grüne ist mit traditionellen Mitteln kaum umsetzbar.
2. Erreichbarkeit: Waldpfade sind meistens schwer zu erreichen, denn sie liegen außerhalb der Stadtgebiete und sind somit nicht unbedingt gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden.
3. Bodenbeschaffenheit: Zudem stellen die oftmals unbekannten und schwierigen Bodenbeschaffenheiten (z.B. Schotter, Steigungen) ein Hindernis für den Besuch dar – im wahrsten Sinne des Wortes.
Beschränkte Informationsvermittlung
Selbst wenn man die genannten Herausforderungen gemeistert hat, ist die Gefahr groß, dass man vor Ort viel verpasst. Folglich wird das Naturerlebnis häufig suboptimal. Woran liegt das?
4. Beschilderung: Wanderpfade sind zwar beschildert. Jedoch befinden sich die Schilder häufig an für behinderte Menschen unerreichbaren Orten oder werden nicht wahrgenommen.
5. Informationskonzept: Die dargestellten Informationen auf Schildern sind starr und kompakt. Sie richten sich typischerweise nicht an Menschen mit Behinderung.
6. Mehrsprachigkeit: Multiple Sprachen bzw. einfache Sprache kann aufgrund des begrenzten Platzes auf Schildern meist nicht angeboten werden.
7. Multimedialität: Auch können analoge Schilder keine für Behinderte geeigneten Medienarten übermitteln. So sind z.B. Audioinhalte oder Gebärdenvideos in der Regel nicht verfügbar.
Dennoch ist es möglich, Wanderwege und Waldpfade barrierefrei zu gestalten, ohne aktiv in die Natur vor Ort eingreifen zu müssen. Wie das konkret gelingen kann, lesen Sie im nächsten Artikel.
